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Serie: Typ 1-Diabetes

Serie: Typ 1-Diabetes

Typ 1-Diabetes: Ursachen, Symptome und Behandlung


Die bekanntesten Diabetes Typen sind Typ 1- und Typ 2-Diabetes.
Der Typ 1-Diabetes zeigt sich durch einen Mangel des lebenswichtigen Hormons Insulin. Die Autoimmunerkrankung hat zur Folge, dass das Immunsystem die Betazellen angreift, die durch die Bauchspeicheldrüse produziert werden und die für die Regulierung des Blutzuckers verantwortlich sind. So ist der Körper nicht in der Lage, genügend Insulin zu produzieren. Es kommt zu einem Defizit im Körper, der nur durch Zuführen von zusätzlichem Insulin ausgeglichen werden kann.
Menschen mit Typ 1-Diabetes sind auf die Zuführung von täglichen Dosen Insulin in Form von Spritzen angewiesen. Die Dosis ist individuell und wird meist von einem Diabetologen (ein Internist, der auf Diabetes spezialisiert ist) in begleitender Therapie angepasst.


Bereits Kinder betroffen


Typ 1-Diabetes tritt meistens in jungen Jahren zum Vorschein. Bereits kleine Kinder können daran erkranken. Eine Sonderform des Typ 1-Diabetes ist der Idiopathische Diabetes, in der die Betazellen zwar zerstört werden, aber kein Nachweis für Antikörper gegen Insulin vorhanden ist. Wieso das passiert, ist leider noch nicht klar.


Diabetes bei Normalgewichtigen


Noch eine weitere Form des Typ 1-Diabetes ist der latent autoimmune Diabetes in adults (LADA).
Die LADA weißt meist mildere Symptome auf und tritt häufig bei normalgewichtigen Personen im Erwachsenenalter auf. Bei LADA Patienten sind die Symptome von Typ 1- und Typ 2-Diabetes gemischt. Sie weisen zwar die Autoantikörper auf, die für den Typ 1 Diabetes typisch sind, aber für die Therapie sind Tabletten ausreichend, weshalb diese Form auch oft mit Typ 2-Diabetes verwechselt wird. Im Laufe der Jahre ist allerdings eine Insulinzufuhr notwendig.


Das tückische bei Typ 1-Diabetes ist, dass es zu Beginn symptomfrei ist und daher unentdeckt bleibt. Erst wenn 80% der Betazellen zerstört sind, treten die ersten Anzeichen hervor.

Symptome
Vermehrter Durst
Häufiger Harndrang
Übelkeit, Bauchschmerzen bis hin zum Erbrechen
Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Trockene, rissige, juckende Haut
Gewichtsverlust
Aceton Atem

Werden die ersten Anzeichen sichtbar, ist ein Gang zum Arzt unausweichlich. Die Krankheit wird mittels Bluttests nachgewiesen. Beträgt der Wert zwei Tage hintereinander über 200 mg/dl zu einer beliebigen Zeit oder nüchtern über 126 mg/dl oder ist der HbA 1c-Wert (Langzeit Zucker) 6,5 mmol/l Prozent, wird die entscheidende Diagnose gesichert.

Was ist der HbA 1c-Wert?


HbA 1c-Wert ist die Einheit in der die Anlagerung eines Zuckermoleküls an den Hämoglobinmolekül gemessen wird. Der Normalwert beträgt ca. 5 % bei gesunden Menschen. Der Langzeitzucker wird als das Blutzuckergedächtnis bezeichnet, da es bis zu 12 Wochen rote Blutkörperchen und somit das Hämoglobin speichern kann. Aus dem Mittelwert kann der Arzt den HbA 1 c-Wert bestimmen. Bei Typ 1-Diabetikern sollte er unter 7.5 % liegen.