Erfahrungsbericht: Schulsanitätsdienst (Teil 1)
Ich, als Schulsanitäterin: Das war schon am Anfang der weiterführenden Schule ein großer Wunsch von mir. Denn ich sah immer wieder ältere Mitschüler, wie sie mit einheitlichen Pullovern mit der Aufschrift „Schulsanitäter“ in den Pausen Wache hielten und verletzten Schülern oder Lehrern zur Hilfe eilten.
Nach langen 2 Jahren war es soweit! Mit dem Eintritt in der 7. Klasse qualifizierte ich mich endlich für diese Aufgabe und trug mich sofort in die Liste für die Ausbildung der Schulsanitäter ein. Das Prozedere sah nun so aus:
Eine Ausbildung als Schulsanitäterin erforderte einen Erste-Hilfe-Kurs (in der Schule von unserer zuständigen Lehrerin organisiert) und wöchentliche Treffen, in der wir vergangene Fälle besprachen und verschiedenste Fälle vorspielten und diese behandelten. Dies ging vom (harmlosen) Nasenbluten bis hin zum Herzstillstand. Mal mit Partner und mal mit der Übungspuppe.
Vor dem Erste-Hilfe-Kurs, der den Titel des „Schulsanitäters“ bedeutete trug ich eine gewisse Vorfreude auf das ganze kommende Geschehen und auf die Tätigkeit als Schulsanitäterin, aber auch die „Angst“, ob ich denn immer richtig handeln würde, plagte mich. Denn wenn es auch unwahrscheinlich ist, dass im Schulgebäude größere schreckliche Unfälle passieren (Allah bewahre!), gab es die Chance auf unschöne Unfälle, allein im Technik- oder Kochunterricht. Aber auch andere gesundheitliche Probleme, die sofort erste Hilfe von den Schulsanitätern erfordern, mussten bedacht werden.
Aber ich wusste, dass allein Allah unser Helfer und Heiler ist. Allein mit seiner Hilfe können wir Patienten helfen und ihnen mit Allahs Willen, Hilfe und Barmherzigkeit zur Besserung verhelfen. Die wahre Hilfe kommt nicht von uns, sondern von Allah.
Und dieser Gedanke gab mir nicht nur Mut, sondern eine gewisse Sicherheit und Zuversicht, die als (Schul-)Sanitäterin von großer Bedeutung war.
Nun war es aber endlich soweit, der Erste-Hilfe-Kurs war erfolgreich bestanden, die Bescheinigung in der Hand und da saß ich: In der ersten Sitzung unserer wöchentlichen Treffen. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde und einer Einführung ging es nun um das Wesentliche: Dienstpläne der Schulsanitäter bilden. Und dies sah so aus: Den ganzen Tag über hatten 2 Schulsanitäter Dienst. Das hieß: Sollte irgendeinem Schüler, Lehrer oder sonst wem, während dieser Zeit etwas zustoßen, so kann er sich an diesem Schulsanitäter wenden. Dieser Plan hing in jedem Raum der Schule aus; Name des Schulsanitäters und Raumnummer waren notiert. Diese Sanitäter hatten auch während der kleinen Pause Dienst, das heißt bei Notfall müssten diese aufzufinden sein und die unterrichtenden Lehrer waren verpflichtet, diesen Schüler als Sanitäter rauszulassen.
Darüber hinaus hatten immer 2 Schulsanitäter in den großen Pausen Dienst. Das heißt, sie mussten während den Pausen in unseren einheitlichen Pullovern mit der großen Aufschrift „Schulsanitäter“ (Sie mussten klar erkenntlich sein!) Runde drehen. Diese mussten außerdem immer den Erste-Hilfe-Koffer und die Schlüssel für den Erste-Hilfe-Raum griffbereit haben.
Es war wirklich eine große Segnung Allahs, dass unsere Schule über ein eigenes „Erste-Hilfe-Raum“ verfügte!
Dieser wurde von den Schulsanitätern selbst renoviert und gestaltet. Dieser verfügte über:
- Unser Maskottchen
- Verschiedene Urkunden (darauf komme ich noch zu sprechen)
- Schränke mit diversen Pflastern, Verbänden, Handschuhen, usw.
- Liege mit Decke und Kissen
- Kühlschrank mit verschiedenen Cool-Packs
- Defibrillator
- Waschbecken
- Eine Kleiderstange mit unseren Pullovern
Hier geht es zu Teil 2 des Erfahrungsberichts.